Modellbahn in Südtirol
Nachwuchsarbeit Mit kleinstem Personalstand, Geschäftsführerin, Techniker und Kassenaufsicht wird die Ausstellung für das Publikum bereitgehalten, in der ein Teil der umfangreichen Sammlung zu sehen ist. Mehr noch: den Nachwuchs für das Hobby „Modellbahn“ zu begeistern ist eine der großen Aufgaben, die sich die Mitarbeiter der Ausstellung gestellt haben. „Lasst die Buben und Mädchen mit der Bahn spielen, etwas Kreatives beitragen, etwas ausprobieren“ so das Credo von Techniker Christian Schöpf der die Ausstellung betreut, wartet und Herr aller Züge ist. So sind auf der Anlage Mittelgebirge absichtlich einzelne Teile noch nicht montiert, um den interessierten Kindern die Möglichkeit zu geben, etwas für die Ausstellung beizusteuern, einen Fahrdraht zu montieren, eine Lok einzusetzen oder eine Rangierfahrt zu steuern. Die Erfahrung zeigt, dass auch die von Computerspielen oder Fernsehen beeinflussten Kids auch für ein kreatives Hobby begeisterungsfähig sind. Drei Etagen Modellbahn Im Erdgeschoss empfängt den Besucher eine Anlage mit dem Namen „Mittelgebirge“. In einer Phantasielandschaft vom Tal bis ins Gebirge sind viele Möglichkeiten des Modellbauers realisiert und stimmen den Betrachter auf das Thema Eisenbahn ein. Verschiedenste Zuggarnituren aus den unterschiedlichsten Ländern vieler Epochen bewegen sich auf vier voneinander unabhängigen Ebenen, um den Betrieb in möglichst allen Bereichen der Eisenbahnwelt zu zeigen. So stehen im BW Hintertupfing alle möglichen Lokomotiven, um die Vielfalt der im Lauf der Zeit eingesetzten Technik in Deutschland und den Nachbarländern darzustellen. Auf der 35 qm großen HO Anlage bewegen sich 30 Züge vom ICE bis zum lokalen Güterzug. Etwa 500 Figuren ergänzen das Geschehen. Jede Ebene hat ihren eigenen Schattenbahnhof. An einem Ende der Modellbahnlandschaft sind die Kehrschleifen der vier Ebenen in offener Rahmenbauweise verwirklicht, die verschiedenen Zuggarnituren fahren gewollt langsam nur wenige cm vor dem Betrachter vorbei, um so dem Besucher auch kleinste Details zu zeigen. Durch die digitale Steuerung und einige Zufallsparameter kommt beim Zuschauer nie der Gedanke auf, „Diese Kombination habe ich doch schon einmal gesehen“. Der Vinschgau im Modell
Die Modellbahnanlage die den ganzen zweiten Stock einnimmt, ist dem Thema Südtirol gewidmet. Auf 62 m Anlagenlänge ist die weltweit größte Panoramainszenierung von Brenner bis zum Stilfzer Joch realisiert. Aus über 3000 Photos genial komponiert ergeben die Hintergrundbilder die perfekten Ausblicke in die Ferne. Davor sind mit viel Liebe zum Detail Landschaft, Dörfer und Städte dargestellt und natürlich verbindet die Bahn alle Orte. Dass hier die ausschließlich italienischen Züge zu Hause sind, ist selbstverständlich. Der intensiven Sammelleidenschaft von Dr. Steitz ist es zu verdanken dass alle Epochen vertreten sind und sich so manche Rarität auf den Schienen bewegt. Von den die Alpentransversale nutzenden internationalen Zügen mit eingewechselten italienischen Zugpferden oder Mehrsystemlokomotiven bis zur Aprikosen transportierenden Nebenbahn ist viel Zugverkehr zu sehen. Trotz dieser Vielfalt an Zügen entsteht hier nirgends der Eindruck, die Anlage sei überladen. Wenn die kleine Diesellok Lilly (benannt nach ihrer Schaffnerin) mit einem Personenwagen und zwei Güterwägen durch die Weinberge und Apfelplantagen schnauft, kommen Urlaubsgefühle auf. Dass im Land der Seilbahnen diverse Aufstiegshilfen nachgebildet sind, ist logisch. Die meisten Seilbahnen sind selbst entwickelt und liebevolle Miniaturkopien der Vorbilder. Ein Schrägaufzug, der das inzwischen 80 Jahre alte Original der Laaser Marmorbahn nachbildet, transportiert Marmorblöcke vom Berg ins Tal. Markante Burgen und die wichtigsten Kirchtürme des Obstanbaugebietes stehen oft als nach Originalbauplänen gebauten Modelle auf der 130 qm großen Anlage. Die Orte verbindet natürlich die Nachbildung der Vinschgerbahn. Wie viel Herzblut in dieser Darstellung steckt, wird aus der Forderung eines Bürgermeisters ersichtlich. Der Kirchturm seines Ortes musste höher gebaut werden, weil es nicht sein konnten, dass der Kirchturm von drei Pfarreien weiter um einige cm höher war. Wechselausstellung
Der dritte Stock des klimatisierten Gebäudes
zeigt in großen Schaukästen Teile der umfangreichen Sammlung
des Hauptsponsors der Eisenbahnwelt. Nach Ländern und Bahnverwaltungen
getrennt sind Modelle vieler Züge und Lokomotiven zu sehen. Besonderes
Interesse des Sammlers sind Königszüge und Regierungszüge,
selten gebaute Kleinserien oder Einzelstücke, Dr. Steitz hat sie.
Sammlerleidenschaft Das dem Besucher nicht zugängliche
Untergeschoss beherbergt die ganze Sammlung von Dr. Gunther Steitz und
zwei kleine Arbeitsplätze, an denen der Sammler seine Schätze
restauriert, sortiert und archiviert. Unterstützt wird er dabei von
seine Frau Karin, die vom Sammeltrieb ihres Mannes schon längst angesteckt
ist.
Auf der Lok des Königszuges dürfen die passenden Insignien nicht fehlen I-39020 Partschins / Rabland
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